Norman Buschmann stellt uns einen der Paul Heiser Modelle vor:
Der hierzulande recht unbekannte Hersteller aus den USA, Paul Heiser, hat sich der Fertigung diverser Modelle aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges gewidmet. Dabei umspannt sein Repertoire an Fahrzeugen so ziemlich alle, der an diesem Krieg beteiligten Parteien. Das hier vorliegende Modell eines deutschen Panzer I soll einmal die Vor- und Nachteile dieses Herstellers verdeutlichen.
Ausgangsmaterial dieses Bausatzes ist Resin, weshalb sich die Anzahl der Bauteile auf kaum mehr als eine Handvoll beschränkt. Zwar können so auf relativ einfache Weise mehrere Bauteile zu kompletten Baugruppen gleichzeitig gegossen werden, was die Bauzeit für ein Modell erheblich verkürzen kann, allerdings sind die Formen teilweise etwas in die Jahre gekommen. Diesem Modell sieht mein sein Alter durchaus an, im speziellen an den beiden Laufwerksteilen, an welchen viel überschüssiges Resin zu entfernen ist. Fischhäute usw. ließen sich vermutlich auch so auf ein Minimum reduzieren. Andernfalls bleibt einem nichts weiter übrig, als zur Miniborhmaschine samt Schleifaufsatz, Skalpell und Feile zu greifen und das überschüssige Material zu entfernen.
Nach getaner Arbeit entpuppen sich alle Teile allerdings als überaus brauchbar, zumal eine Fülle von feinen Details, z.B. fein versenkte Blechstöße, Klappen, Luken, Schrauben und dergleichen zum Vorschein kommen. Auch die Passgenauigkeit aller Teile ist gut. Der kleine Turm, welcher versetzt auf der Wanne seinen Platz findet, wird mittels eines dicken Zapfens in einer dafür vorgesehenen Bohrung platziert. Wer hier keinen Klebstoff verwenden möchte, kann den Turm so auch beweglich gestalten.
Um die MG-Bewaffnung im Turm darstellen zu können, liegt dem Bausatz ein Stück Stahldraht bei. Dieser wir auf Länge gebracht und nach Aufbohren der entsprechenden Stellen in der Turmblende mit einem Tropfen Sekundenkleber befestigt. Letzterer sollte im Übrigen für die Montage des gesamte Modells verwendet werden. Der einzige Wehrmutstropfen für europäische Modellbaubegeisterte ist vielleicht die ziemlich spärliche Bauanleitung. Anhand dieser geht nicht hervor, wo Werkzeug- und Zurüstteile am Modell befestigt werden sollten. Nun denn, im Original, speziell nach einigen Wochen des Einsatzes an der Front, waren sicherlich auch nicht immer all diese Dinge mehr am selben Ort befestigt, was einem beim Bau und Vergleichen von Original- und Modellbildern einen gewissen Spielraum eröffnet. Zudem müssen einige Maße, die allesamt in amerikanischen Inch-Angaben gegeben sind, in metrische Maße umgerechnet werden.
Nachdem all diese Vorarbeiten abgehandelt waren, wurden sämtliche Bauteile mit einer milden Spülmittelllösung gereinigt. Grundiert wurde alles in einem hellen Grauton. Nach dem Durchtrocknen erhielten die Wanne, der Turm, sowie die inneren Fahrwerksteile (also sämtliche Räder und Rollen) einen Anstrich in Panzergrau 78 (Revell Aqua Color). Während dieser Anstrich trocknete, wurden ein paar der Werkzeugteile, sowie der Lukendeckel des Turms einer farblichen Gestaltung unterzogen. Einen Tag später, nachdem der Grundton ordentlich durchgetrocknet war, wurde mittels Drybrushing ein Hauch von Codex Grex (Citadel) über alles gebürstet. Auch hier liegt es an jedem selbst, wie weit er den Grundanstrich in Panzergrau 78 auf diese Art wieder aufhellen mag. Im Anschluss hieran akzentuierte ich ein paar Ecken und Kanten des Modells mit Eisen 91, ebenfalls von Revell Aqua Color. Ind die Vertiefungen der Klappen auf dem Heck, sowie die auf der Frontplatte wurde ein wenig Black Ink (Citadel) geträufelt und der überschüssige Teil mit einem trockenen Tuch abgetupft, ums sie optisch ein wenig hervorzuheben. Beide MG-Läufe wurden mit einer Mischung aus Schwarz 4512 (Lukas) und Eisen 91 bepinselt.
Die Ketten des Laufwerks erhielten zunächst einen mattschwarzen Anstrich; ebenfalls Lukas 4512. Hierbei sollte darauf geachtet werden, das diese Farbe, die quasi als Grundierung zu verstehen ist, auch in die Vertiefungen dringt. Also jene Stellen, die im Original offen waren, da die Zähne des Antriebsrades hier eingriffen. Der zweite Schritt beim Bemalen der Ketten war ein Drybrushing mit einem Hauch von Bestial Brown von Citadel. Erst hiernach wurde ein weiterer Hauch von Eisen 91 auf die erhaben vorspringenden Partien der Laufkette aufgetragen.
Nach dem Zusammenbau sämtlicher Teile mittels Sekundenkleber wurde mein Panzer I mit ein wenig abgeriebener Pastellkreide verstaubt. Ich verwendete hierzu helle erdfarbene und graue Tönungen und hielt mich dezent zurück, da es sich um ein Paradefahrzeug handeln sollte. Alle Werkzeuge entspringen dem Modell. Lediglich die Kommandantenfigur wurde von Preiser ergänzt.
Fazit: Alles in Allem war es eine doppelte Freude, dieses Modell zu bauen und zu gestalten. Zum Einen handelt es sich um ein weiteres Modell, dessen Teile komplett aus Resin bestehen. Zum Anderen sind Modelle von Paul Heiser, wie eingangs bereits erwähnt, hier zu Lande so gut wie unbekannt und es war interessant, einen Panzertyp zu bauen, den es in diesem Maßstab bisher nicht in meiner Sammlung gab.
Diesen Panzerkampfwagen I und viele weitere gibt es im Panzerfux Modellbau Shop.
1 Kommentar:
Nun, das ist eine große und neue Modell zu sein scheint, werde ich definitiv eine solche für mich haben. Auch habe ich bei 1/87 panzer sah, sind sie auch awesome. Dank
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