Donnerstag, 9. September 2010

Mini-Diorama RUST IN BEACH


Die Idee, doch auch mal ein kleines Diorama mit den Panzern herzustellen, an denen ich täglich am werkeln bin, pflanzte meine Frau mir vor ein paar Monaten neuerlich ein. Vormals habe ich mich immer gescheut, diesen Bereich des Modellbaus zu betreten, da man zwar annähernd unbegrenzten Spielraum besitzt, ein solches Diorama aufzubauen, diesen aber auch sehr schnell mit allerlei Gedöns voll stopfen kann, und das angepeilte Diorama somit vollkommen verschandelt wird. Ich legte diesen Gedanken also erst einmal wieder auf Eis. So lange, bis ich zur diesjährigen Modellbau-Ausstellung zu Pfingsten nach Munster in das Deutsche Panzermuseum fuhr ...


Die Idee, ein Panzermodell einmal nicht nur mit möglichen Kampfspuren zu versehen, sondern ein solches einmal als wirkliches Wrack darzustellen, reizte mcih schon immer. Leider hatte ich bisher noch keine Idee, welches Modell hierfür für meine Belange in Frage käme. Als ich durch die Hallen des Museums schlenderte, den Fotoapparat stets Klick-Bereit bei der Hand, kam ich an einen Stand, auf dem ein Aussteller mehrere Sherman-Panzer im Maßstab 1/35 ausgestellt hatte. Unter anderem auch eine kleine Szene, in dem ein vollkommen verrosteter Sherman bis über die Ketten im Sand eines Strandes versackt war – und dies nicht erst seit ein paar Tagen, sonder der farblichen Gestaltung nach, schon seit Jahrzehnten. Der Sherman war über und über mit Rost bedeckt. Das zweite Modell in diesem Diorama war ein umgebauter Sherman, ein s.g. TRV – Tank Recovery Vehicle, das mit aufgebautem Kran dabei war, den versackten und vollkommen unbrauchbar gewordenen Sherman zu bergen; nun, zumindest teilweise. Als ich dieses Diorama sah, war mir klar, so etwas will ich auch haben – nur eben in dem von mir bevorzugten Maßstab 1/87.


Da ich vor kurzem ohnehin an einer ganzen Reihe von Sherman-Panzern gearbeitet hatte, war ein Modell für die Darstellung des Wracks schnell gefunden.- Ich entschied mich für einen Sherman M4A1 mit gegossener Wanne von Heiser´s Models, Inc. USA. Bei der Suche nach dem entsprechenden TRV mußte ich auch nicht lange suchen. Bill Jr. Custom Military Model bot diesen Bausatz gleich in zwei unterschiedlichen Varianten an, wobei auch hier nur die Unterschiede in den Wannen liegen. Die Silhouetten beider Shermans sind im Grunde identisch. Einziger Unterschied besteht darin, das die gegossenen Wannen kaum Ecken und Kanten vorweisen, wohingegen die der geschweißten Wannen aus ebene Panzerplatten bestehen. Ich entschied mich beim TRV ebenfalls für das Modell mit der gegossenen (abgerundeten) Wanne.
Das Heiser Modell kommt in olivgrünem Polystyrol daher, das vom CMM ist komplett aus gelbem Resin gefertigt. Während bei letzterem sämtliche Einzelteile durch den Guss aus Resin auf ein Minimum beschränkt sind (Wanne und Oberwanne, Turm und diverse Gerätschaften und Ausrüstung sind aus einem Stück gegossen, Ketten und Kranausleger liegen als einzelne Bauteile bei), hängen beim Heiser Modell alle Teile in zwei übersichtlichen Gußrahmen. Auch hier zeigt sich wieder, das Heiser ebenfalls viel Wert auf die Kreativität des Modellbauers und sein Können legt, denn allen Modellen dieses amerikanischen Herstellers liegt sehr viel »Kleinkram« in Form von Rüstteilen bei. Zwar sollte beachtet werden, welche Teile an frühen, mittleren und späten Versionen der einzelnen Panzer vorzufinden waren, doch bleiben selbst dann noch genug Teile übrig, um jedem Modell einen ganz eigenen Charakter zu verpassen.
Hinsichtlich der rostigen Zukunft meines neuen Heiser-Modells hingegen würde ich auf diese ganzen Dinge verzichten können. Zudem hatte ich im Vorfeld bereits überlegt, lediglich die Oberwanne und den Turm samt Kanone, Luken usw. zu verwenden. Dennoch würden Waffen, Werkzeuge und dergleichen sich auf dem TRV sehr gut machen. Zwar waren viele Werkzeuge, Ersatzteile, Kisten usw. wie oben erwähnt schon am Modell vorhanden, doch sollte auch das Gelände um die beiden in Szene gesetzten Modelle nicht trostlos und leer wirken. Zu gegebener zeit würde ich schon wissen, welchen Gegenstand ich wo zu drapieren hatte. Doch bevor ich mich überhaupt mit dem Gelände beschäftigte, wollte ich zunächst einmal den Bau und die Bemalung beider Modelle beginnen und zum Abschluss bringen – fangen wir also an!
Zunächst widmete ich mich also der Oberwanne des M4A1. Da später nicht viel mehr als eben diese zu erkennen sein würde, konnte das verschleifen der Angüsse getrost ein wenig sparsamer ausfallen. Auch erlaubte ich mir hier und da ein wenig dem später offensichtlichen Verfall nachzuhelfen, in dem ich die Scheinwerfer weg ließ. Ebenso wurde an die Stelle des Bug-MG lediglich ein etwas größeres Loch gebohrt, in welchem die Kugelblende und die besagte Waffe seiner Zeit ihren Platz gefunden hatten. Da es doch recht mühselig gewesen wäre, die Luken von Fahrer und Funker geöffnet darzustellen (beide sind im Modell geschlossen), beließ ich es dabei, nur die des Kommandanten und des Ladeschützen geöffnet zu montieren. Um letztere als solche darzustellen, musste hierfür jedoch ein kleiner Ausschnitt an die entsprechende Position des Turmes gesetzt werden. Mit einem Bleistift, einem feinen Bohrer, einer scharfen, schlanken Klinge und anschließender Rundfeile war dies schnell vollbracht. Die Kanone der Hauptwaffe wurde wie gewohnt in den Turm geklebt.
Bevor der Sherman nun allerdings in den bejammernswerten Zustand versetzt worden war, in dem er sich auf dem Diorama befinden sollte, musste er natürlich auch einen entsprechende Schaden erlitten haben. Ein ausgefranstes Loch an der rechten Oberwölbung wurde von innen her mittels einer aufgeklappten Spitzzange eingebracht. Der zwar spitze, aber an seinem Ende dennoch flache Schnabel der Zange sorgte für die entsprechend unregelmäßig gezackten Auswüchse. Da die Flanke der Zange nicht rund, sondern auch mehrkantig ist, drehte ich diese nicht großartig, da die Beschädigung, gerade durch die Tatsache der durch Jahrzehnte entstandenen Korrosion ordentlich ausgefranst sein sollte.
Da der Panzer, respektive seiner Besatzung, die auf sie zukommende Gefahr aber kommen sah, wurde der Turm auch in die entsprechende Richtung geschwenkt. Leider ein wenig zu spät, sodass das Projektil des feindlichen Panzers unseren Sherman erwischte und im Innern für eine verheerende Vernichtung sorgte. Durch die Explosion von Treibladungen und Munition wurde der Turm sogar ein wenig aus seinem Sockel gehoben, was ihn nun etwas schräg auf der Wanne aufsitzen ließ. Diesen Effekt erzielte ich, in dem ich den im Turm befindlichen Zapfen entfernte und gegen ein Stück Poly-Rohr des selben Durchmesser schräg hinten an der Turmdecke verklebte. So präpariert konnte der Turm später, nach der Bemalung, auf dem Wannenoberteil befestigt werden. Was nun folgte, war der Versuch, das komplette Wrack als von Rost und Alter zerfressenes Objekt zu gestalten. Die Frage war nur, wie stellte ich das an.
Okay, viele meiner Modelle weisen leichte Rostspuren auf. Wie ich diese generierte, war mir klar. Ich stellte mir also ein kleines Repertoire an Hilfsmitteln und Farben zusammen, die ich hier gerne Zwecks Verdeutlichung im Einzelnen aufzeigen möchte:

Dunkelbraun 045 (Marabu Decormatt)
Rost 83 (Revell Aqua Color)
Braun 85 (Revell A.Q.)
Dark Flesh (Citadel Color)
Bestial Brown (Citadel Color)
Flesh Wash (Citadel)*
Brown Ink (Citadel)*
Badab Black (Citadel)*


Des weiteren wurden verschieden feine Pinsel (con 0/5 bis 3), Wattestäbchen und Papierservietten verwendet, um die Farbe nicht nur aufzutragen und zu verteilen, sondern auch eine entsprechend unregelmäßige Struktur der Oberfläche zu erzielen.
Bei denen mit einem »*« gekennzeichneten Produkten handelt es sich um s.g. Ink, sehr dünnflüssige Farben (im englischen als Ink = Tinte bezeichnet), die stets transparent abtrocknen. Selbst wenn man sie dicker aufträgt, schimmert der Grundauftrag an Farbe durch, was gerade bei diesem Projekt sehr von Vorteil war. Es muss jedoch darauf verwiesen werden, das bis auf das Badab Black die anderen beiden Ink´s leicht glänzend trocknen. Es gibt von Citadel mittlerweile aber die s.g. Citadel Washes, eine Serie von Ink´s (Badab Black stammt aus dieser Serie), die matt ablüften und schlussendlich nicht glänzen.


Die Bemalung der Wanne und des Turmes begann so, wie cih alle Modelle vorbereite, nachdem sie gesäubert sind; mit einer Schicht Grundierung. Nachdem diese ordentlich getrocknet war, überzog ich beide Teile mit einer dunklen Schicht aus Dunkelbraun 045 von Marabu, um einen soliden Untergrund für den schichtweisen Aufbau der Verrostung zu gewähren. Es war mir doch lieber, es schimmert zum Schluss möglicherweise ein dunkelbrauner Punkt an einigen Ecken und Kanten durch den Rost, als ein grauer. Mit feinen Pinselstrichen trug ich also den schokoartigen Voranstrich auf, wobei ich mit etwas mehr Wasser im Pinsel hier und da ein wenig glättete. Auch dieser Auftrag musste gut durchtrocknen, bevor mit der Arbeit am eigentlichen Rost begonnen werden konnte.
Zum Auftragen der weiteren Farben benutzte ich einen billigen Borstenpinsel, den ich sachte in Revells Rost 83 tauchte, kurz ein wenig über eine Serviette strich und sodann auf die Wanne tupfte. Immer schön hier und da und dort auch noch etwas. Ich ließ diesen Auftrag ein wenig antrocknen und begann dann auf dieselbe Weise Dark Flesh und Braun 85 aufzutupfen. Als auch dies vollzogen war, kam noch einmal Bestial Brown zum Einsatz. Zwischendurch wurde noch ein wenig nach eigenem Geschmack mit Braun 85 aufgelockert, bis die komplette Fläche der Oberwanne und des Turmes, einschließlich der Winkelspiegel der Kommandantenkuppel, mit einer lockeren Textur der ausgewählten Brauntöne bedeckt war. Diese Farben ließ ich dann eine Nacht durchtrocknen, alleine schon um für das weitere Vorgehen ausgeruhte und frische Augen zu haben ...
Unter Zuhilfenahme der Ink´s akzentuierte ich zunächst die Rillen und Vertiefungen am Heck. Hierzu wurde erst ein wenig Brown Ink hinein laufen gelassen und im Anschluß das Badab Black drüber gezogen. So verstärkt sich mit wenigen Pinselstrichen der plastische Eindruck von Tiefe. Das Badab Black hingegen verhilft dabei, das das Brwon Ink nicht glänzt.
Letztendlich liegt es im Auge des Bastlers und an dessen Geschmack, wie er weiter verfährt. Ich habe mit einem gestutzten Haarpinsel der Größe 3 und dem Citadel Large Drybrush hier und dort ein wenig Ink aufgetupft und mit einem Wattestäbchen (oder auch dem bloßen Finger) diese verwischt. Lockere Striche und Tupfen, die anschließend ein wenig verwischt wurden brachten nach einigen Minuten bereits das gewünschte Resultat und ließen so den Eindruck entstehen, das ein paar Flächen stärker vom Rost befallen sind, als andere. Schlußendlich habe ich an ein paar markanten Stellen noch etwas Eisen 91 und Mithril Silver (Citadel) trockengebürstet. Wind und Sand sollten im Verlauf der Zeiten ja auch ein paar Stellen auf natürliche Weise blank geschliffen haben.



Das M32 TRV von CMM wurde aus seinem Tütchen befreit und mit Skalpell und Feile entgratet. Wie auch schon bei einigen Modellen von Heiser erwähnt, scheinen bei den Mais die Formen allmählich in die Jahre zu kommen. Angüsse liegen zwar zumeist an der Unterseite der Wanne, wo sie selbst nach kompletter Montage und Bemalung später nicht weiter stören. Doch scheinen auch ein paar Zwischenräume, möglicherweise dort, wo Formober- und Unterteil aufeinander liegen, prädestiniert dafür zu sein, flüssiges Resin durchzulassen. Ein paar Fischhäute, die allerdings schnell beseitigt und verschliffen sind. Da, wie bereits eingangs erwähnt, viele Zurüstteile bereits mit dem Modell in einem Stück gegossen wurden, sollte auch hier die Aufmerksamkeit des Modellbauers verschärft aufpassen. An einigen Stellen ist es unumgänglich, wenigstens mit einer scharfen Klinge dem unschönen Grat zu Leibe zu rücken. Alles in allem habe ich gut eine halbe Stunde auf das Versäubern des Modells verwendet. Am Heck des Turmes sollte vielleicht noch ein wenig Spachtelmasse angewendet werden. Andernfalls tut es auch eine später dort drapierte Plane ...
Um die Laufwerke von ihrem überschüssigen Resin zu befreien, sollten diese Teile grob aus ihrem überschüssigen »Trägerrahmen« geschnitten und anschließend auf Sandpapier plangeschliffen werden. Auf diese Weise lassen sich nach kurzer Zeit auch die Zwischenräume der einzelnen Stütz- und Rollenwagen herauslösen. Auch hier sollte sodann mit Feile und Messer weiter gesäubert werden. Gegenüber den Modellen von Heiser sehen diese Laufwerke etwas besser aus. Die Zähne auf der Innenseite der Kette scheinen mir etwas besser ausgeprägt und Rillen zwischen den einzelnen Gliedern deutlicher ausgearbeitet zu sein. Nun, das M32 TRV verfügt zudem über das s.g. T-48 -Laufwerk, das sich von dem Standardlaufwerk der Shermans insofern unterscheidet, weil es über trapezförmige »Krallen« auf den Außenseiten verfügt. Einziger Wermutstropfen ist hierbei vielleicht das Triebrad. Die im Kettenteil befindlichen Zähne des Treibrades von CMM sind wesentlich weniger detailliert, als die von Heiser. Doch das tut bei richtiger Bemalung und unter Umständen mit etwas mehr Schmutz und Staub an den entsprechenden Stellen dem Gesamteindruck keinen Abbruch.
Da ich das TRV mit aufgebautem Ausleger darstellen wollte, musste auch dieser entsprechend vorbereitet werden. Die Teile für diesen Kran sind ebenfalls aus Resin gefertigt und bedürfen größter Aufmerksamkeit beim Reinigen. Das Material ist sehr spröde und lässt sich von daher nur äußerst begrenzt hin und her biegen. Da ich es für sinnvoller hielt, dieses Bauteil nach Möglichkeit nur für ein Modell zu verwenden, das nicht mit aufgestelltem Kran gezeigt werden sollte, stellte ich einen entsprechenden Ausleger kurzerhand aus Polystyrolröhren her. Die Maße konnte ich vom Originalteil abnehmen. Ein weitere Vorteil war auch, das ich die Röhren mit entsprechend schlankem Messingdraht auffüllen konnte. Dies hatte zum einen den Vorteil, das dieses Bauteil noch einmal ein ordentliches Maß an Stabilität und auch Flexibilität erhält. Gleichzeitig bot sich die Möglichkeit, die am unteren Ende der Röhren heraus stehenden Drahtenden so abzubiegen, das sie in entsprechend vorbereitete Bohrungen in den Aufnahmen am Modell passten. Vom Urkran wurde die dreieckige Stützvorrichtung, jenes Bauteil, an welchem am oberen Ende die Halteseile montiert waren, jedoch für das Modell übernommen. Es mussten lediglich zwei kleine Löcher in die rückwärtigen Teile gebohrt werden, in welchen die »Stahlseile« ihre Plätze finden würden.
Apropos Stahl-Halteseile. Für diese verwendete ich gedrehten Kupferdraht. Um diesen so gerade wie möglich zu bekommen, habe ich einen Haken in meinen Akku-Schrauber gespannt und das eine Ende des Drahtes daran geknotet. Das andere Ende hielt ich mit einer Flachzange fest. Nun musste ich nur noch ein paar Drehungen des Schraubers laufen lassen, um einen schönen geraden Draht zu erhalten. Auf die entsprechende Länge geschnitten und mit kleinen Häkchen versehen, würden sie später den Ausleger auf Spannung halten.
Um die Seile am M32 befestigen zu können, musste auch dieser Teil der Wanne entsprechend vorbereitet werden. Zwar sind sämtliche Bauteile, wie etwa die Scheinwerfer, Schutzbügel usw. schon an diesem angegossen. So auch die Zurrösen an Front und Heck. In die am Heck sollten die Seile kommen. Da jedoch das Resind an dieser Stelle viel zu dünn und spröde ist, entfernte ich die beiden Ösen und ersetzte sie ebenfalls durch solche aus entsprechend zurecht gebogenem Kupferdraht. In kleine Bohrungen mit etwas Sekundenkleber gesteckt waren dies die perfekten Halterungen. Alleine die Tatsache, das beim probeweisen Montieren und Demontieren des Auslegers die ursprünglichen Zurrösen schlicht abgebrochen wären, bestätigten mich, diese gleich von vornherein durch solche aus Draht zu ersetzen.


Die Bemalung fand nach vorheriger Grundierung statt. Verwendet wurde hierzu Revells Bronzegrün 65, über das später Staubgrau 77 und Erdfarbe 87 (ebenfalls Revell Aqua Color) trockengebürstet wurden. Das Laufwerk behandelte ich nach meiner altbewährten Methode. Zunächst die Innenteile in der Grundfarbe des Modells (also Bronzegrün9 bemalen, anschließend die Kettenteile matt schwarz. Nach dem Trocknen die Ketten mit Silber und Eisen trocken bürsten und die Innenteile entsprechend den eigenen Wünschen »altern«. In meinem Fall sollte es staubig werden. Ich benutzte hierzu Revell Beige 89 und Beige 314, zusätzlich noch ein wenig Desert Yellow von Citadel. Anschließend wurde über das gesamte Modell, im speziellen aber auch hier wieder am Laufwerk, weitere Staub mit Pastellkreiden imitiert.

Das Diorama sollte zur Grundfläche einen alten Bilderrahmen bekommen. Die beiden Modelle waren gerade groß genug, um auch noch etwas Platz für andere Dinge der Landschaft zu lassen. Da ich mir dachte, das ein solches Wrack vielleicht irgendwo an der Pazifikküste liegen könnte, sollte es auf jeden Fall heller Sand sein. Meine Frau besorgte mir einen entsprechenden Sack voll Vogelsand, mit dessen Hilfe ich sicherlich fünfzig Stück dieser Dioramen herstellen könnte (Danke mein Schatz!)
Mit Hilfe von Mosi-Schaum aus dem Blumengeschäft, baute ich auf die Unterseite des Rahmens eine leicht hügelige Landschaft auf, in die zunächst das Wrack eingebettet wurde. Um dieses ein wenig abgesackt zu gestaltet, klebte ich unter die Motorabdeckung ein Stück Plastikrohr. So konnte ich es kippeln und im gewünschten Winkel fixieren. Der Mosi-Schaum lässt sich wunderbar mit Holzleim verkleben. Selbst wenn dieser ausgehärtet ist, lässt sich das Material noch mit dem Finger in die gewünschte Form »dirigieren«. Man sollte nur aufpassen, das man nach Möglichkeit keinerlei Leimreste mehr an den Fingern hat. Andernfalls hinterlässt dieser einen grüne Klebesubstanz, die recht hartnäckig bei der Reinigung ist ...
Nachdem die Dünen des Strandes gestaltet und das Wrack darin eingebettet war, bestrich ich alles mit einer weiteren Schicht Holzleim. Ein wenig Vorsicht ist beim Wrack selbst geboten. Sollte Leim an Stellen gelangen, an denen später kein Sand anhaften soll, so muss dieser vorher gut wieder abgeschabt werden. Ich habe hierzu ebenfalls die Finger verwendet. War alles mit Leim benetzt, wurde die Grundfläche samt Rahmen in einen Karton gelegt und großzügig mit Vogelsand bestreut. Diesen ruhig auch ein wenig auf die Grundlage des Rahmens drücken, den Rest dann einfach abschütteln und vorerst trocknen lassen. Der noch feuchte Leim lässt sich samt Sand aber auch noch ein wenig mit den Fingern oder entsprechendem Werkzeug in Form bringen. Nach dem Aushärten habe ich über alles eine Schicht verdünnte weiße Farbe (Revell A.C. 05) gepinselt, da an einigen Stellen das Mosi grünlich durchschimmerte. Ich hätte mir so etwas auch denken können, den Ponal-Leim bindet in der Regel sehr transparent ab. Also die betreffenden Stellen weiß getüncht, trocknen gelassen und erneut eine dünne Schicht Leim aufgetragen. Alles in Allem habe ich diesen Vorgang mit Sand und Leim 3 Male wiederholt, bis mir das Ergebnis endgültig zugesagt hatte.

Kommen wir nun zur weiteren Ausgestaltung der Base. Strand war ja schön und gut. Aber so ganz ohne Vegetation gefiel mir diese Grundlage dann doch nicht. Strandhafer sollte es ein; oder wenigstens irgend ein Gestrüpp, das einer leichten Bewucherung an locker verteilten Stellen gleich kam. Doch woher sollte ich dieses Material auf einem Samstag Nachmittag hernehmen? Naja, der langen Rede kurzer Unsinn, ich entschied mich dazu, ein paar Borsten aus der Fußmatte u8nserer Veranda anzutesten (wirklich mein Schatz, es waren nur diese paar Borsten!). Gesagt getan und auf dem Schreibtisch das Zeug erst einmal gesichtet. Mit Fingern und zwei Pinzetten, sowie Ponal-Express wurde das Zeug dann einzeln – wirklich Borste für Borste – transplantiert. Nach gut und gerne zwei Stunden Arbeit war ich so weit, das ich mich nun sogar an einem offenen Herzen versuchen würde!
Nachdem nun das Wrack bereits seinen Platz gefunden hatte und auch Sand, Gestrüpp usw. befestigt waren, konnte das fix und fertige Modell des M32 TRV integriert werden. Nach ein paar Versuchen, den doch recht harten Untergrund möglichst geschickt mit auf das Fahrwerk des M32 abzustimmen, wurde dieser mit Fixo Gum von Marabu auf dem Untergrund befestigt. Dieser Klebstoff bildet nach dem trocknen einen trüben Film, der sich von fast jedem Untergrund bei Belieben auch wieder abziehen lässt. Für Dioramenzwecke ideal geeignet, wenn man mal ein Modell zur Reparatur der Umgebung entnehmen möchte.
Nachdem nun auch noch ein wenig »Trödel« mit eingebaut worden war – man beachte die Schaufel, die Kiste, sowie den darauf liegenden Schraubenschlüssel, ach ja, das Stahlseil nicht zu vergessen, wollte ich irgend wie noch ein wenig Leben mit einbinden. Die Szenerie machte so nicht gerade den Eindruck, das was los war, sah man einmal von den beiden Protagonisten aus Stahl ab. Da ja die Szene irgendwo an der Pazifikküste angesiedelt sein sollte, warum also nicht einen entsprechenden Einheimischen mit in die Szene einbinden? Nach ein paar Recherchen im Web, dem zurechtlegen von Fimo-Modelliermasse, Kupferdraht und Resinresten war nach knappen drei Stunden ein ansehnlicher Pelikan entstanden, der mit gespreizten Schwingen und geöffnetem Schnabel sein rostiges Domizil versucht zu verteidigen – oder seine Strandtoilette, je nach dem, wie man es betrachten möchte.




Fazit: Als Erstlingswerk finde sicherlich keine ganz schlechte Erfahrung im Bereich Landschaftsgestaltung im Modellbau. Auch wenn mir heute jede Menge Dinge auffallen, die ich vielleicht anders oder besser gemacht hätte. Auch der Bau der beiden Modelle, allen voran das des M32, haben mir wieder außerordentlich viel Spaß und Freude bereitet. Da ich sonst fast ausschließlich nur Panzer und gepanzerte Fahrzeuge der Wehrmacht baue, waren mir die beiden Schermans doch sehr sympathisch. Ich möchte jedoch betonen, das gerade beim TRV schon ein wenig mehr Erfahrung im Umgang mit Resin-Modellen und deren Handhabung vorhanden sein sollte. Gerade in einem so filigranen Maßstab wie dem in 1/87 ist dieser Kit absolut nicht für Anfänger geeignet!

Norman Buschmann 2010

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo an alle ... danke für diesen schönen Beitrag ... Ich suchte Informationen über Kampfpanzer wie 1/87 panzer und herpa Mini-Panzer .. und fand etwas Neues zu meinem Projekt .. seine gut zu lesen ..